Herzinsuffizienz
Herzschwäche (Herzinsuffizienz) ist eine Krankheit, die viele Menschen trifft. Die Medizin hat heute gute Möglichkeiten zur Behandlung. Nutzen Sie diese Möglichkeiten. Eine fehlende, zu geringe oder unregelmäßige Behandlung einer Herzinsuffizienz führt zu häufigen Spitalsaufenthalten und nimmt Ihnen Zeit und Lebensqualität.
Viele Menschen leiden unter Herzinsuffizienz. Die gute Botschaft: Herzschwäche ist heute gut behandelbar – wenn die ärztliche Therapie eingehalten wird. Viele Patienten unterschätzen, die Wichtigkeit einer regelmäßigen Einnahme der verordneten Medikamente unter begleitender ärztlicher Kontrolle.
- Gut leben mit Herzschwäche
Bis zu 250.000 Österreicherinnen und Österreicher leiden daran: Herzschwäche - in der Medizinersprache Herzinsuffizienz genannt.
Die gute Botschaft: Herzschwäche ist heute gut behandelbar – wenn die ärztliche Therapie eingehalten wird. Viele Patienten unterschätzen, die Wichtigkeit einer regelmäßigen Einnahme der verordneten Medikamente unter begleitender ärztlicher Kontrolle.Eine Studie der österreichischen Sozialversicherung zeigte, dass nur knapp die Hälfte der Betroffenen ihre Medikamente so einnimmt, wie es vom Arzt oder der Ärztin verschrieben wurde. Mit diesen Informationen möchten wir allen, die von dieser Krankheit betroffen sind, Mut machen: Ein gutes Leben mit Herzschwäche ist möglich.
- WICHTIG: Gehen Sie regelmäßig zum Arzt / zur Ärztin und lassen Sie Ihre Herzschwäche überprüfen. Die Behandlung kann dann genau abgestimmt und eventuellen Veränderungen angepasst werden.
- Medikamente sind Heilmittel. Ihr Arzt / Ihre Ärztin hat Ihnen die richtigen Heilmittel für Ihr Herz verschrieben. Diese sind die allerwichtigste Grundlage zur erfolgreichen Behandlung für Ihr Herz.
WICHTIG: Nehmen Sie die verordneten Medikamente regelmäßig und in der verordneten Dosierung ein. - Bitte nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt/der Ärztin Medikamente reduzieren oder absetzen, weil Sie sich besser fühlen – es würde Ihnen dann bald wieder schlechter gehen.
- Die Verschlechterung einer Herzinsuffizienz erkennen Sie an einer zunehmenden Atemnot, Abnahme der körperlichen Leistungsbreite, schleichender oder rascher Gewichtszunahme und vermehrter Wassereinlagerung (z.B. Beinödeme). Kontrollieren Sie daher regelmäßig Ihr Gewicht!
- Auf das richtige Leben kommt es auch an: Leichte Bewegung stärkt Ihr Herz, salzarmes Essen entlastet Ihren Körper und unterstützt so Ihr Herz. Alkohol dürfen Sie in geringen Mengen trinken, mit dem Rauchen sollten Sie aber nach Möglichkeit aufhören. Versuchen Sie, Übergewicht zu reduzieren.
- Herzschwäche erkennen
Die Verdachtsdiagnose einer Herzinsuffizienz wird in der Regel aufgrund der Symptome gestellt, die die PatientInnen angeben: Allgemeine Erschöpfung, Kurzatmigkeit bzw. Atemnot, Müdigkeit, Flüssigkeitsansammlungen im Körper.
Im Anschluss an die klinische Untersuchung und Anamnese wird entsprechend den Leitlinien ein EKG angefertigt und eine Basislabordiagnostik durchgeführt. Bei weiterhin bestehendem Verdacht auf eine Herzinsuffizienz erfolgt durch den Kardiologen eine Echokardiographie sowie bei Bestätigung der Verdachtsdiagnose die Veranlassung einer weiterführenden Diagnostik. Diese versucht die verursachenden Erkrankungen zu definieren und die Schwere der Herzinsuffizienz zu bestimmen. Nach Abschluss der Diagnostik werden die therapeutischen Maßnahmen in die Wege geleitet. In der Regel steht bei der chronischen Herzinsuffizienz die medikamentöse Therapie im Vordergrund.
Bei Medikation mit Medikamenten aus den Gruppen der ACE-Hemmer bzw. AT-II-Antagonisten und der Betarezeptorenblocker ist eine deutliche Prognoseverbesserung für die PatientInnen belegt. Weitere Medikamente werden in Abhängigkeit von der konkreten Ausprägung der Erkrankung von den behandelnden ÄrztInnen verordnet.Bezogen auf den Lebensstil wird bei stabiler Herzinsuffizienz eine leichte körperliche Aktivität empfohlen – ebenso wie eine weitgehende Reduktion des Alkoholkonsums sowie ein Rauchstopp.
- Was genau ist Herzinsuffizienz?
Als Herzinsuffizienz wird das Unvermögen des Herzens bezeichnet, die vom Körper benötigte Blutmenge bedarfsgerecht zu befördern. Die gebräuchliche deutsche Übersetzung lautet „Herzschwäche“. Herzinsuffizienz bedeutet aber nicht nur eine krankhaft verminderte Pumpfunktion (systolische Herzinsuffizienz oder Herzmuskelschwäche), sondern auch eine gestörte Füllung des Herzens (diastolische Herzinsuffizienz bei normaler oder gar gesteigerter Pumpfunktion), die zur Herzinsuffizienz führen kann.
Die Herzinsuffizienz ist laut WHO als “verminderte körperliche Belastbarkeit aufgrund einer ventrikulären Funktionsstörung“ definiert. Die Ursache einer chronischen Herzinsuffizienz liegt in ca. 50 % der Fälle in einer arteriellen Hypertonie oder koronaren Herzerkrankung begründet. Weitere Ursachen können eine nicht ischämische Kardiomyopathie, Arrhythmien, erworbene, angeborene valvuläre und andere angeborene Herzerkrankungen, Perikarderkrankungen oder Stoffwechselerkrankungen sein.
- Stadien der chronischen Herzinsuffizienz – die NYHA-Klassifikation
Die chronische Herzinsuffizienz wird entsprechend den Empfehlungen der New York Heart Association (NYHA) in vier Stadien, die sogenannten NYHA – Stadien, eingeteilt. Es handelt sich hierbei um eine Klassifikation nach Leistungsfähigkeit.
NYHA I
(asymptomatisch)Herzerkrankung ohne körperliche Limitation. Alltägliche körperliche Belastung verursacht keine inadäquate Erschöpfung, Rhythmusstörung, Luftnot oder Angina Pectoris NYHA II
(leicht)Herzerkrankung mit leichter Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Keine Beschwerden in Ruhe und bei geringer Anstrengung. Stärkere körperliche Belastung verursacht Erschöpfung, Rhythmusstörungen, Luftnot oder Angina Pectoris (z.B. Bergaufgehen oder Treppensteigen). NYHA III
(mittelschwer)Herzerkrankung mit höhergradiger Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit bei gewohnter Tätigkeit. Keine Beschwerden in Ruhe. Geringe körperliche Belastung verursacht Erschöpfung, Rhythmusstörungen, Luftnot oder Angina Pectoris (z.B. Gehen in der Ebene) NYHA IV
(schwer)Herzerkrankung mit Beschwerden bei allen körperlichen Aktivitäten und in Ruhe bzw. bei Bettlägerigkeit. - Informationsfolder für Patienten und Ärzte
Info-Material für Patienten und Ärzte zur Kampagne "Herz gesund – gut leben mit Herzschwäche“ finden Sie hier zum Downloaden: