Nach umfassender Sanierung erstrahlt der Dachverband der Sozialversicherungsträger in der Kundmanngasse 21 im 3. Wiener Gemeindebezirk in neuem Glanz. Das Bauprojekt begeistert durch die moderne Architektur, das ausgeklügelte Energiekonzept und entspricht als eines der wenigen Bürohochhäuser Österreichs dem „EnerPHit Plus“-Passivhaus-Standard. Für die hohe energetische und ökologische Qualität der Sanierung wurde das Projekt zudem mit der klimaaktiv GOLD-Plakette des Klimaschutzministeriums (BMK) ausgezeichnet.
Im Zuge der Sanierung wurde die Gebäudehülle des Bestandsobjekts durch eine neue, energetisch optimierte Doppelfassade ersetzt. Der sommerlichen Überhitzung wird durch eine windgeschützte Außenverschattung effektiv entgegengewirkt. Die neue Glasfassade wirkt zugleich wie ein riesiger Reflektor, wodurch das angrenzende Gymnasium sowie das Wittgensteinhaus eine neue Tageslichtsituation erhalten und optisch aufgewertet werden.
Da das Grundwasservorkommen zu gering ausfällt, erfolgt die Wärmeversorgung mittels Fernwärme. Um einen Teil des benötigten Stroms vor Ort zu produzieren, wurden auf dem Bestandsgebäude und dem Zubau zwei Photovoltaikanlagen mit einer Anlagenleistung von 148 kWp und einem Jahresertrag von rund 162.000 kWh installiert.
Insgesamt können nach der Sanierung fast 110 kWh/m2a an nicht erneuerbarer Primärenergie eingespart werden. Zudem konnte der Heizwärmebedarf um ca. 1,6 Millionen kWh/a reduziert und so eine jährliche CO2-Einsparung von über 430 Tonnen (das entspricht den CO2-Emissionen von rund 827 Flügen von Wien nach Brüssel und retour[1]) erzielt werden. Um die Haustechnik noch weiter zu optimieren, wird das Gebäude zwei Jahre lang einem genauen Monitoring unterzogen. Mit der energieeffizient ausgeführten Gebäudetechnik und Geräteausstattung setzt das Projekt neue Benchmarks für vergleichbare Sanierungsvorhaben.
„Gerade jetzt kommt dem Bausektor aus Klimaschutz-, aber auch aus Wirtschaftssicht eine wichtige Rolle zu. Mit qualitativ hochwertigen und energieeffizienten Neubau- und Sanierungsprojekten schützen wir einerseits unseren Planeten. Zugleich sorgen wir damit für Investitionen in Österreich und schaffen Arbeitsplätze. Gelungene Beispiele wie diese zeigen, dass nachhaltiges Bauen und Sanieren doppelten Mehrwert schafft: es kann als Teil des ‚Konjunkturpaket Klimaschutz‘ ein wichtiger Wegweiser aus der Krise sein und zugleich die Weichen für ein klimaneutrales Österreich stellen“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.
Bei der Inbetriebnahme im Februar 2020 war das Gebäude des Dachverbands der österreichischen Sozialversicherungen, ein in den 1970er Jahren errichtetes Verwaltungsgebäude, kaum mehr wiederzuerkennen. Das Bestandsgebäude in der Wiener Kundmangasse wurde innerhalb von zwei Jahren generalsaniert und um Zubauten ergänzt, die ein Restaurant sowie ein Konferenzzentrum beherbergen. Das modernisierte Bürogebäude stellt auf einer Gesamt-Bruttogeschoßfläche von ca. 25.750 m2 insgesamt 465 Arbeitsplätze zur Verfügung und entspricht dabei höchsten ökologischen und energetischen Maßstäben. Der Dachverband und die Pensionskasse der österreichischen Sozialversicherungen haben die neuen Büroräumlichkeiten bereits bezogen, drei weiterer Geschoße werden künftig vermietet.
„Soziale Sicherheit, Umweltschutz und Nachhaltigkeit gehen Hand in Hand. Unser neues, altes Gebäude zeigt eindrucksvoll dieses Zusammenspiel. Das generalsanierte Haus in der Kundmanngasse 21 ist ein Leuchtturmprojekt“, so Peter Lehner, Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger.
Herausragendes Sanierungsprojekt nach klimaaktiv GOLD-Standard
Für die energieeffiziente Ausführung, die ausgeklügelte Fassadendämmung und den minimierten Energieverbrauch konnte eine Zertifizierung nach GREENPASS Certification Optimierung Silber sowie der klimaaktiv GOLD-Standard (mit 996 von 1000 Punkten) erreicht werden. Darüber hinaus wurden bei der Umsetzung des Leuchtturmprojekts die geplante zweijährige Bauzeit und die Baukosten eingehalten. Damit darf sich der Dachverband der österreichischen Sozialversicherungen über eine gelungene Sanierung freuen, die zeigt, dass nachhaltige Kriterien und Wirtschaftlichkeit im Bausektor bestens miteinander vereinbar sind.
Klimaschonendes Bauen und Sanieren nach höchsten Standards
Der klimaaktiv Gebäudestandard des Klimaschutzministeriums ist das europaweit erfolgreichste und gleichzeitig anspruchsvollste Gütesiegel für nachhaltiges Bauen, denn er definiert die im internationalen Vergleich strengsten Anforderungen im Bereich Energieeffizienz. Er ist somit ein idealer Leitfaden, um klimafreundliches, ökologisches und behagliches Wohnen sowie Arbeiten zu garantieren – sei es im Falle eines Neubaus oder einer qualitativ hochwertigen Sanierung. Alle Kriterienkataloge sind nach einem 1.000-Punkte-System aufgebaut, anhand dessen die Gebäude rasch bewertet und verglichen werden können. Die Bewertung der Gebäude nach dem klimaaktiv Kriterienkatalog erfolgt mit Bronze, Silber und Gold in drei Qualitätsstufen.
Projektbeteiligte
Bauherrschaft: Dachverband der österreichischen Sozialversicherungen
Architektur: Atelier d’architecture Chaix & Morel et associés / Christian Anton Pichler ZT GmbH
Bauphysik: Schöberl & Pöll GmbH
Haustechnik: ZFG - Projekt GmbH/ TB Eipeldauer + Partner GmbH
Generalunternehmer: ARGE Östu Stettin - HABAU
Plausibilitätsprüfung: pulswerk GmbH
Weiterführende Informationen:
www.klimaaktiv.at/bauen-sanieren/gebaeude-in-oesterreich/objekt-des-monats-4-2020.html
Über klimaaktiv
klimaaktiv ist die Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie. Mit der Entwicklung und Bereitstellung von Qualitätsstandards, der Aus- und Weiterbildung von Profis, mit Beratung, Information und einem großen Partnernetzwerk ergänzt klimaaktiv die Klimaschutzförderungen und -vorschriften. Erfahren Sie mehr über die Ziele, Aktivitäten und Akteure: www.klimaaktiv.at
Klimaschutz geht uns alle an! Im Alltag gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um einen positiven Beitrag für die Umwelt zu leisten. Die neue Service-Plattform von klimaaktiv bietet Informationen und praktische Klimaschutz-Tipps für das tägliche Leben: tipps.klimaaktiv.at
Rückfragehinweis:
Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie
Florian Berger
Pressesprecher der Bundesministerin
+43 1 71162-658010
Pressedienst klimaaktiv
Lockl Strategie, Mag.a (FH) Ulrike Schmid
+43 660 15 16 17 6
Dachverband der Sozialversicherungsträger
+43 1 711 32-1120
[1] Quelle: www.e-control.at/konsumenten/energie-sparen/verbrauchs-checks/co2-emissionen